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Dem Tod ausgeliefert!


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Von David Wilkerson
29. März 1999
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Am Pfingsttag erklärte Petrus der Menschenmenge in Jerusalem: "Jesus, ... der nach Gottes beschlossenem Willen und Vorauswissen hingegeben wurde, habt ihr durch die Hand von Gesetzlosen ans Kreuz geschlagen und umgebracht" (Apostelgeschichte 2,22-23).

Was meinte Petrus damit? In einem griechischen Wörterbuch werden die Begriffe, die er verwendet, so übersetzt: "Jesus wurde Feinden ausgehändigt, nach dem festgelegten Plan Gottes dem Tod überliefert."

Was für ein seltsamer, unbegreiflicher Akt eines angeblich doch liebenden himmlischen Vaters. Gott lieferte seinen Sohn bewusst dem Tod aus! Es war, als würde er seinen Sohn absichtlich in die Hände seiner schlimmsten Feinde führen, erklären: "Hier ist mein Sohn - macht mit ihm, was ihr wollt" und dann tatenlos zusehen, wie die gemeinsten Feinde seines Sohnes ihn umbringen.

Welche Art von vorbestimmtem Plan soll denn das sein? Warum sollte Gott seinen eigenen geliebten Sohn dem Tod ausliefern? Petrus nennt uns die Antwort im nächsten Vers: "Denn es war unmöglich, dass er vom Tod festgehalten wurde" (Apostelgeschichte 2,24).

Gott wusste, dass der Tod Jesus unmöglich in seinen Klauen behalten konnte. Deshalb ging er kein Risiko ein, als er ihn dem Tod überlieferte. Er wusste, dass Jesus siegreich über den Tod aus dem Grab hervorgehen würde - durch die lebendig machende Kraft des Heiligen Geistes auferweckt!

Allerdings ist es wichtig, die Zeiten zu verstehen, in denen Petrus diese Worte sprach. Bis Golgatha war der Tod eine überaus schreckliche Macht für die Menschheit. Er war die Domäne des Teufels, unter dessen Herrschaft er stand. Deshalb war der Tod ein Feind, den man fürchten musste.

Gott wusste, dass diese Macht des Todes gebrochen werden musste. Und deshalb lieferte er seinen Sohn dem Tod aus: "...um durch seinen Tod den zu entmachten, der die Gewalt über den Tod hat, nämlich den Teufel" (Hebräer 2,14). Gott wollte den Stachel des Todes beseitigen und die Macht Satans über den Tod ein für allemal brechen. Deshalb ließ er zu, dass Jesus in den Tod hinabging, um ihn zu verschlingen.

Als Jesus still im Grab lag, jubelten Satan und seine Horden. Sie glaubten, einen unumkehrbaren Sieg errungen zu haben. Doch während dieser ganzen Zeit war Gott dabei, seinen vorbestimmten Plan zur Erfüllung zu bringen: den Plan für ein Auferstehungsleben!

Der Herr sandte seinen Heiligen Geist bis in die Abgründe des Todes selbst. Und dort belebte der Geist den Leib Jesu und erweckte ihn von den Toten auf. Dann trat unser unvergleichlicher Erlöser aus dem Grab hervor - der dicke Fels konnte ihn nicht aufhalten. Und er kam mit diesem Bekenntnis:

"Ich war tot, doch lebe ich in alle Ewigkeit, und ich habe die Schlüssel zum Tod und zur Unterwelt" (Offenbarung 1,18). Christus sagt hier: "Ich bin es, der ewiges Leben hat! Ich war tot, aber seht: ich lebe, jetzt und in Ewigkeit. Und ich halte die Schlüssel über Leben und Tod in meinen Händen!"

In dem Augenblick, als Jesus aus dem Gefängnis des Todes heraustrat, wurde er die Auferstehung und das Leben. Und er tat dies nicht nur für sich selbst, sondern für alle, die an ihn glauben würden. Er hat für uns ein Auferstehungsleben hervorgebracht, das die Macht des Todes völlig übersteigt!

Deshalb gibt es für einen Christen keinen Grund mehr, sich vor dem Tod zu fürchten oder ihn als Feind zu betrachten. Unser Herr hat ihn vollständig bezwungen: "Gott aber hat ihn von den Wehen des Todes befreit und auferweckt" (Apostelgeschichte 2,24).

Wenn Sie Jesus als Ihren Erlöser und Herrn angenommen haben, dann wohnt er in seiner mächtigen Kraft des Auferstehungslebens in Ihnen. Und dieselbe Auferstehungskraft, die ihn aus dem Grab hervorbrachte, wird auch Sie erhalten. "Erfahrt ihr nicht an euch selbst, dass Christus Jesus in euch ist?" (2. Korinther 13,5). Sie tragen in sich alles, das in Christus ist - eine mächtige Lebenskraft, die Satan nicht zerstören kann!


Paulus sagt uns, dass auch wir dem Tod ausgeliefert
sind wie Jesus, unser Herr es war!


Der Apostel Paulus schreibt: "Denn ständig werden wir, die Lebenden, dem Tod überliefert um Jesu willen, damit auch das Leben Jesu an unserem Leib offenbar werde" (2. Korinther 4,11; Elberfelder).

Wenn Paulus sagt: "wir, die Lebenden", erinnert er uns an die Worte Jesu in Offenbarung 1,18: "Ich bin ... der Lebendige" (Elberfelder). Paulus spricht hier von Christen - Menschen, die auf Christus vertrauen und in denen sein Leben wohnt. Doch was sagt Paulus in diesem Vers eigentlich über uns? Er sagt uns, dass auch wir dem Tod ausgeliefert worden sind!

Das ist richtig: Genauso, wie der Vater seinen Sohn dem Tod überlieferte, so überliefert er auch alle, die in Christus sind. Gott nimmt jeden von uns an der Hand, führt uns bis an die Schwelle des Todes und sagt: "Hier, Tod - nimm auch diesen Menschen. Tu mit ihm, was du willst!" Und an diesem Punkt ist Gottes Hand für uns nicht länger eine schützende. Sie lässt uns ganz im Gegenteil in die Klauen des Todes fallen!

Warum Gott das tut, fragen Sie? Er tut es aus demselben Grund, aus dem er seinen Sohn dem Tod überlieferte. Er weiß, dass der Tod uns nicht halten kann! Der Schmerz und Kummer des Todes kann uns nicht länger verschlingen oder zerstören. Wir tragen in uns eine Lebenskraft, die noch mächtiger ist als der Tod - das Leben Jesu selbst!

Gott weiß, dass es für uns kein Risiko gibt - genauso wenig, wie für Jesus ein Risiko bestand. Und er hat einen vorbestimmten Plan für uns, genauso, wie er für seinen Sohn einen hatte. Dieser Plan wird für uns den größten Sieg erringen, den wir je erfahren haben. Doch kann dieser Sieg nur durch den Tod erzielt werden.

Paulus warnt uns: "Wenn du das Auferstehungsleben Christi in dir hast, wird Gott dich in den Tod tauchen - jeden Tag deines Lebens!" "Ständig werden wir, die Lebenden, dem Tod überliefert" (2. Korinther 4,11; Elberfelder).

Der Apostel fügt hinzu: "In der Schrift steht: Um deinetwillen sind wir den ganzen Tag dem Tod ausgesetzt; wir werden behandelt wie Schafe, die man zum Schlachten bestimmt hat" (Römer 8,36). Paulus erklärt damit: "Ich werde jeden Tag mit einer neuen Todessituation konfrontiert."

Bitte verstehen Sie, dass Paulus hier nicht vom physischen Tod spricht. Er spricht von einer Art des Todes, die wir täglich erfahren, wenn wir mit Christus leben. Wenn Paulus bezeugt: "Täglich sterbe ich" (1. Korinther 15,31; Elberfelder), dann bezieht er sich damit auf Anfechtungen, Bedrängnisse, Verfolgung, Gefahren und Probleme aller Art.

Im Kern gibt Paulus hier zu verstehen: "Wir, die wir das Leben Christi in uns tragen, werden ständig einer 'Todessituation' nach der anderen ausgesetzt. Jeden Tag werden wir mit einer neuen Prüfung, Krise oder Verfolgung konfrontiert." Wenn Sie also das Leben des Sohnes Gottes in sich haben, können Sie damit rechnen, täglich irgendeine Art von 'Todessituation' zu erleben.


Wann immer Paulus' Freunde ihn sahen, steckte er in Schwierigkeiten.


Der gottesfürchtige Apostel Paulus war vom Heiligen Geist und von Offenbarungserkenntnis erfüllt. Er betete inständig und lebte täglich in inniger Gemeinschaft mit Jesus. Und doch gestand er, dass er kontinuierlich angegriffen, diffamiert, verachtet und beschmipft wurde. Man tuschelte über ihn, zog seinen Charakter in Zweifel und beschmutzte seinen Namen. Und zu all diesen psychischen Bedrängnissen wurde er von dämonischen Mächten verfolgt, in Seenot gestürzt, geschlagen und gesteinigt.

Paulus litt so oft und so viel, dass selbst seine geistlichen Kinder sich wunderten, warum er ständig mit Problemen und Verfolgung konfrontiert wurde. Wann immer sie ihn sahen, war sein Gesicht zerschunden, seine Knochen gebrochen oder sein Körper von Verletzungen gezeichnet.

Sie konnten nicht anders, als ihren geistlichen Vater zu fragen: "Was ist denn mit Gottes Verheißungen für dich, Paulus? Du predigst doch, dass Gott uns schützt und befreit. Warum ist das denn bei dir nicht so? Warum ist dein Herz immer so schwer, wenn du zu uns kommst?" Sie dachten, Paulus hätte sich irgendeine Sünde zuschulden kommen lassen.

Natürlich verletzte das Paulus zutiefst. Hier war ein vollmächtiger, aufrichtiger Prediger der Gnade und Befreiung Gottes - doch wo immer er hinkam, wurde er beschimpft und diffamiert. Die üble Nachrede wurde so schlimm, dass Paulus in einem Brief an Timotheus ausrief: "In Asien sind alle gegen mich! Ich habe diese Gemeinden gegründet, ihre Leiter eingesetzt, aber jetzt haben sogar sie sich gegen mich gewandt!"

Der Apostel erklärte, dass ihm ein Freund geblieben war: Onesimus, der: "sich meiner Ketten nicht geschämt" hat (2. Timotheus 1,16). Über diesen Freund sagte Paulus: "Er hat sich meiner Gefangenschaft nicht geschämt. Er weiß es besser, als zu glauben, es gäbe irgendeine verborgene Sünde in meinem Leben!"

Paulus sagte außerdem, dass eine Gruppe Gläubige ihn ermutigten, die "mit den Gefangenen gelitten" hatten (Hebräer 10,34). Er sah, dass diese Christen nachempfinden konnten, was er empfand.

Warum stellten diese Christen sich trotz aller Anfechtungen zu Paulus? Der Grund war, dass sie solche Dinge selbst erlebt hatten. Paulus bezeugt: "ihr seid vor aller Welt beschimpft und gequält worden, oder ihr seid mitbetroffen gewesen vom Geschick derer, denen es so erging" (Vers 33).

Diese Gläubigen waren zu "Leidensgenossen" des Apostels geworden, weil sie dasselbe erlebt hatten wie er! Sie konnten die schweren Anfechtungen des Apostels nicht betrachten und behaupten, er hätte nur unter den Konsequenzen seiner Sünde zu leiden. Schließlich hatten sie dieselben Vorwürfe zu hören bekommen. Sie konnten nicht anders, als mit Paulus mitzufühlen - sonst hätten sie ihre eigene geistliche Gesundheit in Frage stellen müssen!

Ich kenne einen zutiefst geistlichen Pastor, der jahrelang satanische Angriffe und Verfolgungen durch andere Christen ertrug. Jedes Mal, wenn ich ihn sah, bat er mich, in seiner Bedrängnis für ihn zu beten. Das tat ich gern, doch mit der Zeit, als seine Anfechtungen blieben, machte ich mir Gedanken. Irgendwann fragte ich ihn geradeheraus:

"Ich verstehe nicht, warum du immer so geplagt bist. Warum scheinst du ständig eine Zielscheibe für dämonische Angriffe darzustellen? Du bist einer der gottesfürchtigsten Pastoren, die ich kenne. Du lebst in inniger Beziehung zum Herrn, betest ständig, studierst kontinuierlich sein Wort. Warum sollte der Herr zulassen, dass du ständig mit Schwierigkeiten konfrontiert wirst?"

Ich konnte den Gedanken nicht abschütteln: " Auch ich kenne Anfechtungen und schwierige Phasen - aber ich erlebe sie nicht ständig, so wie er." Eine Zeit lang hegte ich Zweifel an der geistlichen Situation dieses Pastors.

Aber jetzt weiß ich, warum dieser Mann Gottes täglich dem Tod ausgehändigt wurde. Weil er voller Auferstehungsleben war! Gott wollte ihn auf mächtige Weise gebrauchen - deshalb lieferte er ihn in jedem Bereich seines Lebens immer wieder dem Tod aus. Er wollte ihn an den Punkt führen, an dem es in seinem Leben nichts mehr gab, was die herrliche Manifestation Christi in ihm hätte beeinträchtigen können.

Das war auch der Grund, warum Paulus ständig "dem Tod überliefert" wurde. Das war der Grund für Angriffe, Diffamierungen, Verfolgung, Beraubung, Gefängnis, Schiffbruch, üble Nachrede, Hass und Missverständnisse. Satan war darauf aus, das Zeugnis des Lebens in ihm zu zerstören. Er wusste, dass eine große Manifestation Christi durch Paulus' Leben ausstrahlen sollte!


Was ist es nun genau, dem wir sterben sollen?


Paulus sagt, dass wir dem Tod ausgeliefert werden, "damit auch das Leben Jesu an unserem Leib sichtbar wird" (2. Korinther 4,10). Gott führt uns in 'Todessituationen', damit das Leben Christi in uns für andere sichtbar wird!

Der Apostel sagt auch: "Ich glaube nämlich, Gott hat uns Apostel auf den letzten Platz gestellt, wie Todgeweihte; denn wir sind zum Schauspiel geworden für die Welt, für Engel und Menschen" (1. Korinther 4,9).

Einfach ausgedrückt: Wenn gottesfürchtige Heilige, die vom Leben Christi erfüllt sind, in 'Todessituationen' geführt werden, ist das nie eine private Angelegenheit. Die Bibel sagt, dass wir für drei verschiedene Personengruppen zum Schauspiel werden: für Engel, Teufel und Menschen.

Vielleicht kämpfen Sie gerade in den Fängen des Todes. Der Feind ist gegen Sie angetreten, überhäuft Sie mit einer Schwierigkeit nach der anderen und überwältigt Sie mit Angst. Manchmal fühlen Sie sich in Ihrem Kampf vielleicht ganz allein.

Aber Sie stecken nicht in einem geheimen Krieg. Ihr Kampf findet nicht in einem dunklen Winkel statt. Ganz im Gegenteil: aus drei Richtungen werden Sie mit großem Interesse beobachtet. Teufel beobachten Sie; Engel beobachten Sie; und Menschen beobachten Sie. Und sie alle fragen sich: "Wie wird dieser Diener oder diese Dienerin Gottes auf diese Anfechtung reagieren?"

Wozu dienen solche zur Schau gestellten Kämpfe? Warum müssen wir diese Tode durchmachen? Worauf ist Gott in uns aus?

Unser himmlischer Vater weiß, dass gewisse unerlöste Bereiche unseres Lebens die volle Manifestation des Lebens Christi in uns behindern. Er kennt unsere Stolpersteine, unsere Ängste, unsere Bestrebungen, unsere Begierden - alles, was verhindert, dass Jesus aus uns ausstrahlt. Deshalb lässt er zu, dass wir mit 'Todessituationen' konfrontiert werden, damit unser Herz von solchen Hindernissen befreit wird.


Denken Sie einmal über folgende Beispiele nach:


1. Wenn Menschenfurcht Ihr Hindernis ist, führt Gott vielleicht jemanden in Ihr Leben, in dessen Anwesenheit Sie sich wie gelähmt fühlen. Alles, was diese Person sagt oder tut, verstärkt Ihre Unsicherheit und Angst, bis sie sich ins Unerträgliche steigert. Mit der Zeit fühlen Sie sich niedergeschlagen, wertlos, unfähig, überhaupt weiterzumachen.

Ich habe beobachtet, wie solche Angst bei Gottes Heiligen sogar physische Schmerzen hervorrufen kann. Einige reagieren die Spannung irgendwann ab, indem Sie über diesen "harten Menschen" in ihrem Leben schimpfen, dass ihnen buchstäblich der Atem stockt.

Woher kommt ein derart beherrschender Mensch? Warum lässt Gott zu, dass ein solcher Mann oder eine solche Frau in Ihr Leben involviert ist? Das geschieht, weil Ihr liebender Vater Sie dem Tod ausliefert! Er sagt Ihnen: "Deine Menschenfurcht behindert die kostbare Ausstrahlung des Lebens Christi in dir. So kann sie in anderen kein Leben hervorbringen. Diese Menschenfurcht in dir muss aufhören. Du musst ihr sterben!"

Vielleicht flehen Sie ihn an: "Herr, hol mich aus dieser Situation heraus!" Aber Gott erwidert: "Nein, ich werde zulassen, dass der Tod sein Werk tut. Ich habe das alles arrangiert, damit du in diesem Punkt in den Tod gehst!"

2. Wenn Ihr Hindernis Ehrgeiz ist, dann eröffnet Gott Ihnen vielleicht eine einmalige Gelegenheit. Es könnte ein so offensichtlicher und vielversprechender Segen sein, dass Sie diese Gelegenheit auf keinen Fall versäumen wollen. Es könnte das größte, ehrgeizigste Projekt Ihres Lebens werden. Und Gott lässt zu, dass Sie in die Sache einsteigen und denken: "Das ist es! Endlich bekomme ich meinen Durchbruch!"

Dann lässt Gott zu, dass die ganze Sache in die Brüche geht. Zum Schluss stehen Sie in den Scherben Ihres geplatzten Traums und schreien: "Herr, ich dachte, dieses Projekt wäre dein Wille! Ich dachte, dein Segen läge darauf. Ich habe so treu dafür gebetet und du hast mich bis zu diesem Punkt geführt. Wie konntest du zulassen, dass es ein solche Pleite wird?"

Sie wurden dem Tod ausgeliefert! Der Fehlschlag Ihres Projekts sollte für Ihren Ehrgeiz den Tod bedeuten - einen Tod für alles, was die Manifestation des Lebens Christi in Ihnen behindert.

3. Ihr Hindernis könnten auch die unglaublichen Offenbarungen sein, die Gott Ihnen aus seinem Wort gegeben hat. Nun fragen Sie vielleicht: "Wie könnte eine frische Offenbarung für einen Christen, der Jesus liebt, je ein Hindernis sein?" Glauben Sie mir, das geschieht bei vielen hingegebenen Nachfolgern Jesu - und es könnte auch Ihnen passieren!

Eines Tages freuen Sie sich vielleicht gerade über die Wahrheiten, die Ihnen ganz neu offenbart wurden. Tiefe biblische Lehren werden Ihnen plötzlich klarer als je zuvor. Und Ihre Zuversicht wächst, weil Sie jede neue Offenbarung konsequent auf Ihr Leben mit Gott anwenden. Sie sind sich Ihrer Stellung in Christus so gewiss, dass Sie denken: "Endlich habe ich die biblischen Prinzipien entdeckt, wie ich ein wirklich überwindendes Leben führen kann!"

Doch dann bricht ohne erkennbaren Grund eine Dürre über Ihre Seele herein. Schon bald weichen Ihre Freude und Zuversicht vor einem Gefühl der Schwachheit und Nutzlosigkeit. Eine unerklärliche Niedergeschlagenheit erfüllt Ihre Seele und jeder Tag wird Ihnen zur Last.

Die Bibel, die in Ihrem Herzen so lebendig geworden war, scheint Ihnen nun verschlossen. Statt Offenbarungen zu empfangen, fragen Sie sich, ob Sie überhaupt je wieder etwas lernen werden. Sie denken: "Ich komme ja nicht einmal mit den offensichtlichsten Bibelstellen klar. Kein einziges Wort scheine ich mehr von Gott zu hören. Ich muss ein geistlicher Hohlkopf sein."

Das Problem ist nicht Ihr Intellekt! Sie wurden dem Tod ausgeliefert! Ihre innere Dürre soll den Tod Ihres Vertrauens auf eigene Fähigkeiten beschleunigen. Es geht um den Tod Ihrer Neigung, sich in der Offenbarung zu sonnen, die Sie erhalten haben, statt Ihre Freude aus Christus zu beziehen.

Es ist eine Tatsache, dass Offenbarungen uns leicht stolz werden lassen. Genau aus diesem Grund gab Gott Paulus einen "Stachel ins Fleisch" Er hinderte Paulus daran, sich seiner vielen Offenbarungen zu rühmen. Gott wollte, dass sein treuer Diener in allen Dingen demütig blieb.

Dieser ganze Prozess, 'Todessituationen' durchleiden zu müssen, kann grausam erscheinen. Ohne Frage ist es einer der schmerzlichsten Aspekte unseres Lebens mit Jesus. Aber wenn wir dem Tod erlauben, sein Werk in uns zu vollenden, wird das Auferstehungsleben Christi selbst ungehindert aus uns ausstrahlen. Wenn wir uns dem Werk des Todes dagegen widersetzen, werden wir das Auferstehungsleben Christi nie wirklich in uns haben!


Wenn ich davon spreche, dass wir einer Sache "sterben",
meine ich damit, dass diese Sache keine Macht mehr über uns hat.


Wenn wir einer Sache sterben, was immer es auch sein mag, verliert sie uns aus den Klauen. Sie kann uns nicht mehr beherrschen und unseren Verstand oder unseren Geist nicht länger ablenken.

Christen zeigen allerdings unterschiedliche Reaktionen, wenn Gott sie 'Todessituationen' ausliefert. Viele murren und beklagen sich. Sie flehen Gott an: "Herr, hol mich hier raus! Ich habe genug davon. Das verkrafte ich einfach nicht mehr."

Andere sind überzeugt, dass Gott sie im Stich gelassen hat. Sie fragen sich: "Wo war denn Gottes befreiende Kraft, als ich sie am meisten brauchte? Warum hat er mir sein Wort nicht gehalten? Seine Verheißungen funktionieren nicht!"

Aber bei jeder 'Todessituation', in die wir geraten, weiß Gott, dass wir nicht am Ende sind. Er weiß, dass wir nicht ewig im Tod bleiben werden. Der Tod, den wir erfahren, kann uns nicht halten oder zerstören. Der göttliche Plan unseres Vaters zielt darauf, dass sein Heiliger Geist uns siegreich und voller Auferstehungsleben aus dieser Prüfung hervorbringt!

Einfach ausgedrückt sollen unsere 'Todeserfahrungen' das Ende bestimmter persönlicher Kämpfe sein. Unser Vater führt uns an einen Punkt, an dem wir erkennen, dass wir uns total auf Christus verlassen müssen, wenn wir nicht scheitern wollen. Er möchte, dass wir sagen: "Jesus, wenn du mich nicht befreist, ist es hoffnungslos. Ich setze mein ganzes Vertrauen auf dich!"

Paulus erlebte diese Art von Tod. Irgendwann in seinem Leben hörte er auf, nach Auswegen aus solchen Todessituationen zu suchen. Ich bin sicher, dass er in der ersten Zeit seines Lebens mit Christus schlimme Phasen durchmachte. Und wie die meisten von uns hoffte er wahrscheinlich, dass er vor allen Schwierigkeiten bewahrt bleiben würde, wenn er nur genug auf den Herrn vertraute.

Als Paulus zum Beispiel das erste Mal ins Gefängnis geworfen wurde, mag er um Befreiung gefleht haben: "Herr, öffne diese Gefängnistore. Hole mich hier heraus, um deines Evangeliums willen!" Auch sein erster Schiffbruch hat seinen Glauben vermutlich stark auf die Probe gestellt. Und als er zum ersten Mal geschlagen wurde, meldeten sich vielleicht Zweifel an der Fähigkeit Gottes, sein Wort zu halten: "Herr, du hast verheißen, mich zu beschützen. Ich verstehe nicht, warum ich dann diese schreckliche Anfechtung durchmachen muss."

Aber die Lage entwickelte sich für Paulus nur noch schlimmer. In der Bibel gibt es kaum einen Hinweis darauf, dass dem Apostel diese Anfechtungen erleichtert worden wären.

Ich glaube, dass Paulus bei seinem zweiten Schiffbruch dachte: "Ich weiß, dass der Herr in mir wohnt. Und deshalb muss er einen Grund für diese Anfechtung haben. Er hat mir gesagt: 'Alles führt zum Guten bei denen, die Gott lieben und ide nach seinem ewigen Plan berufen sind.' Wenn das seine Art ist, in mir eine größere Manifestation des Lebens Christi hervorzubringen, dann sei es. Ob das Schiff untergeht oder schwimmt, mein Leben ist in seinen Händen!"

Beim dritten Schiffbruch sagte Paulus wahrscheinlich: "Schaut mich an, ihr Engel in Herrlichkeit! Schaut mich an, ihr Dämonen der Hölle. Schaut mich, ihr Geschwister und ihr Sünder. Ich versinke wieder in den tiefen, düsteren Wassern - in den Klauen des Todes. Ich bin ein Schauspiel - zur Schau gestellt, damit ihr es alle sehen könnt!

Ihr sollt alle erkennen: Gott weiß, dass der Tod mich nicht halten kann! Er hat mir gesagt, dass ich nicht am Ende bin, und ich gebe nicht auf. Ich werde meinen Herrn nicht fragen, warum ich auf diese Weise geprüft werde. Ich weiß, dass diese Todessituation damit enden wird, dass er verherrlicht wird. Deshalb seht, ihr alle, die ihr mich beobachtet, wie mein Glaube geläutert wie Gold aus dieser Situation hervorgeht!"

Ich wünschte, ich hätte Paulus in den letzten, reifen Tagen seines Lebens mit dem Herrn treffen können. Ich hätte ihn gefragt: "Bruder, was hat dich davon abgehalten, schwach zu werden und aufzugeben? Du wurdest doch ständig von allen Seiten bedrängt!"

Ich glaube, Paulus hätte geantwortet: "Ja, ich wurde bedrängt. Aber nichts davon hat mich erdrückt."

"Aber du schreibst, dass du oft nicht mehr ein und aus wusstest", würde ich nachhaken.

"Stimmt - aber nicht ein einziges Mal habe ich verzweifelt aufgegeben", könnte er darauf antworten.

"Außerdem wurdest du mehr verfolgt als jeder andere."

"Ja, so ist es. Aber nie hat der Herr mich im Stich gelassen."

"Du wurdest so oft von Krankheiten und Problemen überwältigt."

"Schon, aber nichts davon hat mich zugrunde gerichtet."

Heute bezeugt Paulus der ganzen Welt: "Von allen Seiten werden wir in die Enge getrieben und finden doch noch Raum; wir wissen weder aus noch ein und verzweifeln dennoch nicht; wir werden gehetzt und sind doch nicht verlassen; wir werden niedergestreckt und doch nicht vernichtet" (2. Korinther 4,8-9). Er möchte, dass Gottes Volk weiß: "All eure Probleme sind leichte, vorübergehende Bedrängnisse. Und sie bewirken in euch ein ewiges Gewicht an Herrlichkeit, das eure Vorstellungskraft weit übersteigt!" (siehe Vers 17).

Paulus fasst die ewigen Absichten Gottes mit unseren 'Todessituationen' in einer einzigen starken Aussage zusammen

Paulus sagt uns: "So erweist an uns der Tod, an euch aber das Leben seine Macht" (2. Korinther 4,12). Der Apostel erklärt offen: "Das ist der Grund, warum Gott uns dem Tod ausliefert. Er tut es, damit das Leben Christi aus uns herausfließt zu anderen Menschen! Wenn wir zulassen, dass der Tod sein Werk in uns vollendet, wird eine Manifestation des Lebens Christi in uns sichtbar werden. Und unser Zeugnis wird in allen Leben hervorrufen, die es hören!"

Der Herr liefert uns dem Tod aus - dem Tod für alle Begierde, Sünde, Ehrgeiz, fleischliche Gesinnung und Stolz - damit aus unserem innersten Sein reines, lebenspendendes Wasser überfließt. Er sagt uns: "Der Tod, in den ich dich führe, ist dazu bestimmt, den Menschen um dich her Leben zu bringen. Nur ein Diener, der dieser Welt gestorben ist, kann wirklich Christus in seinen Einflussbereich hineintragen!"

Denken Sie daran - wenn finanzielle Probleme entstehen, wenn körperliche Schmerzen sich einstellen, wenn Ihr Name oder Charakter diffamiert wird -, dass alle Augen auf Sie gerichtet sind. Ihre Kollegen und Mitarbeiter, Ihre Familienangehörigen, Ihre Brüder und Schwestern in Christus und sogar Fremde beobachten Sie und warten auf Ihre Reaktion.

Was sehen sie alle in solchen Zeiten aus Ihrem Leben ausströmen? Sehen sie Glauben, Vertrauen, Hingabe? Oder sehen sie einen verzweifelnden, murrenden Christen, der sich nicht auf die Auferstehungskraft Jesu werfen will?

Geliebte Mitchristen, lassen Sie zu, dass der Tod sein Werk in Ihnen vollendet! Lassen Sie dadurch alles beseitigen, was Sie daran hindert, das Leben Christi für andere Menschen auszustrahlen.

Sagen Sie dem Herrn: "Vater, ich weiß, dass diese Probleme nicht auftreten, weil du zornig auf mich wärest. Sie geschehen, weil du versuchst, an irgendetwas in meiner Seele heranzukommen. Du hast freie Hand, Herr. Bring es in den Tod - und lass aus diesem Tod dein Leben hervorgehen!"

(Bibelstellen - soweit nicht anders angegeben - nach der Einheitsübersetzung)

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